St. Urbanus Kirche
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Echthausen gehörte von 1663 bis 1921 zur Pfarrei Voßwinkel.
Der Bau der Altäre und die späteren Ausmalungen waren vielfach Stiftungen. Die Stifter wurden jeweils mit ihrem Familienwappen in „ihrem“ Altar verewigt. Die jetzt nach der letzten Restaurierung sichtbaren Wappen zeigen die Stifterfamilien für die erste Ausmalung.
Zwei Gräber in der Kirche sind bekannt: auf der Evangelienseite im Chorraum der alten Kirche (linke Seite von den Gläubigen aus gesehen) wurde Pastor Pentling begraben. Die auf den Erbauer der Kirche hinweisende Steintafel hing früher auch auf dieser Seite (heute ist sie an der rechten Seite angebracht). In der Mitte des Chorraumes wurde 1770 Franz Wolfgang von Boeselager bestattet, dessen dritte Ehefrau als Stifterin für den Bau des rechten Seitenaltares genannt wird.
Das Patronat Urbanus I (Patron der Winzer) ist für unsere Gegend recht ungewöhnlich. Allerdings wurde vielfach bei Kirchengründungen in der Regierungszeit eines anderen Papstes gleichen Namens (hier Urban II., Papst von 1088 bis 1099) auf diese Weise das Andenken Urbans I. neu belebt. Der erste Kirchenbau könnte somit auf die Zeit der Regierung Urban II. datiert werden.
Nach Auskunft des Amtes für Denkmalpflege sind diese „begehbaren Altäre“ selten. Altäre mit fest eingebauten Kanzeln (sogen. Kanzelaltäre) findet man in evangelischen Kirchen häufiger (z.B. in Norddeutschland). In katholischen Kirchen in Westfalen sind nur zwei weitere „begehbare“ Altäre in Eversberg und Büren-Weihberg bekannt, deren gestalterische und konstruktive Details genau verglichen werden müssten. Diese Besonderheiten sind wohl bekannt, aber offensichtlich noch nicht erforscht. Es fehlt an Literatur zu diesem Thema. Allein im „Lexikon der Kunst“ Leipzig 1991 findet sich zum Stichwort Kanzelaltar die Bemerkung: „Im 18. Jahrhundert treten neben den evangelischen Kanzelaltären gelegentlich auch in katholischen Kirchen Kanzelaltäre als Nebenaltäre auf.“
Zusammengestellt von Michael Filthaut (2014)