Ehrenamt Rückgrat des Ortes

Tus Voßwinkel feiert 100-jähriges Bestehen. Zuerst waren Turner aktiv. Höhepunkt des Engagements im Dorf war der Bau der Kunstrasenanlage. Starke Kinder- und Jugendarbeit

100 Jahre alt und mehr als 500 Gäste auf der Geburtstagsfeier: Der TuS Voßwinkel beging am Samstagabend in der Schützenhalle seinen Festakt zum Bestehen. Neben Landrat Dr. Karl Schneider und Bürgermeister Ralf Paul Bittner zeugten auch die angereisten Sportfunktionäre vom Westfälischen Fußball- und Leichtathletikverband, dem Westdeutschen Turnerbund sowie vom DFB dem Verein für seine erbrachten und aktuellen Leistungen in Sport und Gesellschaft ihren Respekt. In einer gelungenen Mischung verknüpften die Organisatoren der Feier um Vorsitzenden Thomas Weber, einen offiziellen Teil mit Gala-Buffet, Live-Band und DJ.

Blick in Geschichte

Einige Minuten Zeit musste sich der Vorsitzende für die Begrüßung der vielen Gäste nehmen, dann blickte Thomas Weber auch kurz in die Vereinsgeschichte zurück. So habe es stets das hohe Engagement der Voßwinkeler Sportler gegeben, die schon ihre erste Turnhalle in Eigenleistung gebaut hätten, als erster Verein in der Stadt überhaupt. Weber zählt die Erweiterung des Sportangebotes durch die Errichtung der Tennisplätze 1989 auf und kam dann zum finanziellen Höhepunkt der letzten 100 Jahre: „Der Bau der Kunstrasenanlage mit Sportplatz war das größte Vereinsprojekt“, so Weber. Eine solide Finanzplanung habe dazu geführt, dass der Verein nach drei Jahren schon wieder Schuldenfrei gewesen sei und die nächsten Projekte ins Auge fassen konnte.


Geschenke und Glückwünsche zum 100. Geburtstag des TuS Voßwinkel: von links im Bild Eduard Giese, Bürgermeister Ralf Paul Bittner, Wilhelm Hertin, Anke Schluckebier, Vorsitzender Thomas Weber, Sebastian Stammschulte, Michael Kauke, Ernst-Ulrich Lemmer, Marian Knoche und Guido Walaschewski feierten in Voßwinkel.

Paul Senkse moderiert

Moderator des Abends war Paul Senske, der nach und nach die Festredner rief, als ersten den Bürgermeister. „100 Jahre sind etwas Besonderes und ein wahnsinniger Zeitraum“, sagte Bittner. In dieser Zeit habe der TuS die Herausforderungen angenommen und sich als Verein mit lebendiger Geschichte gezeigt. Über Jahre hinweg habe der TuS zudem eine tolle Jugendarbeit geleistet und den Grundstein für die Zukunft gelegt und somit auch die soziale Verantwortung übernommen. „Wir wollen guten Sport für alle Vereine in der Stadt schaffen“, versprach Bittner beim Festakt.

Den engen Zusammenhalt zwischen Vereinen und ihrem Dorf rückte Landrat Dr. Karl Schneider in den Mittelpunkt seines Grußwortes. Für das Prädikat „guter Verein“ gebe es viele Gründe, so Dr. Schneider, der TuS Voßwinkel sei nicht umsonst als beliebtester Verein in der Stadt bekannt. Die Angebote aus dem Breitensport seien ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft. Mit seiner Kinder- und Jugendarbeit habe der TuS zudem zielorientiert in die Zukunft des Vereins investiert. „100 Jahre TuS Voßwinkel sind aber auch 100 Jahre ehrenamtliches Engagement“, so der Landrat. Nur damit sei ein breites Sportangebot möglich geworden. Ehrenamt sei eine unverzichtbare Säule des Sports.

Glückwunsch vom Verband

Einen Bogen zur Gründungsgeschichte des TuS schlug der Präsident des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW), Guido Walaschewski. Er erinnerte daran, dass die Fußballer die Kinder der Turner seien. „Fußballer sollten den Turnern dankbar für die Unterstützung sein“, so Walaschewski. Auch im Sport gelte, dass das Ehrenamt ohne Alternative für die Gesellschaft sei und deren Rückgrat bleibe. Mit einer starken Verankerung in Dorf und Stadt sowie einem breiten Angebot sei der TuS Voßwinkel für die Zukunft gut aufgestellt.

Neben der Vizepräsidentin des Westdeutschen Turnerbundes (WTB) Anke Schluckebier, die dem Verein vom Wimpel bis zur Plakette viele Geschenke machte, über den Vorsitzenden des Stadtsportbundes, André Klosterhoff, reihte sich auch Wilhelm Hertin für die Dorfgemeinschaft in die Glückwünsche an den Verein ein. Er unterstrich die Bedeutung des mit seinen vielen Mitgliedern fast größten Vereins im Dorf: „Immer wenn der TuS ruft, ist die Halle voll.“ Er wolle sein Lob für den Verein an den Kriterien Qualität, Quantität, Jugendarbeit und Kontinuität festmachen.

Beim geselligen Teil mit der Band „theoffbeats“ sowie von DJ Calvin wurde noch bis spät in die Nacht gefeiert.

 Bericht vom 30.09.2019