„Pater Noster“ soll ins Finale führen

Bester Chor im Westen: Chorgemeinschaft Höingen-Voßwinkel setzt in der Live-Show im Halbfinale auf gregorianisches Stück mit satten Männerstimmen

Die Fernsehpremiere ist geschafft. Am Freitag sang die Chorgemeinschaft Voßwinkel-Höingen im aufgezeichneten Vorentscheid des WDR-Wettbewerbs „Beste Chor im Westen“ erstmals vor einem ganz großen TV-Publikum. Jetzt bereiten sich die Sänger nach dem Erreichen der nächsten Runde (wir berichteten bereits) auf ihre erste Live-Show vor. Das Abenteuer Halbfinale beginnt schon am Donnerstag mit der Anreise nach Köln.

Bereits am Donnerstagnachmittag fährt die Chorgemeinschaft nach Köln-Bocklemünd in die WDR-Studios zu ersten Proben. Dann geht es vor allem um Stellproben, da die Übertragung am 7. Dezember eine Liveübertragung sein wird. „Am Freitag sind wir dann bereits am frühen Nachmittag in Köln um für die Liveübertragung am gleichen Abend zu proben“, erzählt Alex Paust aus Voßwinkel.

Der Männerchor erlebt die Fernsehwelt. Der Vorentscheid war noch mehr wie ein XXL-Konzert. Jetzt steht eine Live-Show auf dem Programm. Und doch bekamen die Sänger bereits einen Vorgeschmack: „Es war - was den personellen und technischen Aufwand des Fernsehens betrifft - schon eine besondere Erfahrung“, so Alex Paust. Unabhängig davon sei aber die gemeinsame Anwesenheit und das Verfolgen des Ablaufs im Backstage-Bereich eine tolle Begleiterscheinung gewesen. „Dass ein Chor wie unsere Chorgemeinschaft ein Exot unter den insgesamt zehn Chören war, kann man nachvollziehen“, so Paust, „Alter der Sänger und reiner Männerchor. Mal sehen, was daraus im nächsten Wettstreit wird“.

Dem Zufall überlässt die Chorgemeinschaft unter Leitung von Stefan Risse jedenfalls nichts. Der Chor probt seit dem 24. November und dem Bekanntwerden der Halbfinalqualifikation zweimal wöchentlich und bereitet sich entsprechend auf den Auftritt am kommenden Freitag vor. „Wir sind überzeugt, mit unserem Pater Noster im satten Männerchorsound unser Bestes zu geben und die Zustimmung zu erreichen“, sagen die seit zehn Jahren vereinten Sänger aus Voßwinkel und Höingen. „Pater Noster“ ist ursprünglich ein gregorianisches Lied - nun aber in neuere Version von Janczak.

„Wir singen ganz bewusst ein klassisches, aber mega spannendes Pater Noster“, so Chorleiter Stefan Risse, „das wird ein Gegenpol zu allen anderen Liedern“. Er hofft ebenso wie die Sänger jetzt auf die Unterstützung der heimischen Zuschauer: „Die Sensation wäre perfekt, wenn wir auch noch ins Finale einziehen würden“, sagt er, „aber wir sind auch jetzt schon total happy und können nur gewinnen.“

Optionale Planung für Finaleinzug

„Beste Chor im Westen“ ist ein einmaliges Erlebnis, aber auch Stress. Vor dem Halbfinale kommt zwar kein Fernsehteam mehr nach Voßwinkel, geplant ist aber optional schon weiter. „Erst wenn wir das Finale erreichen sollten, kommt am Sonntag ein Team nach Voßwinkel, um mit uns in der Kirche und der Schützenhalle zu drehen“, weiß Alex Paust. Dabei sollte dann auch eine Gruppe „Dreikönigssänger“ in Voßwinkel auftreten. Das Finale würde dann am 14. Dezember erneut als Live-Show mit selbem Aufwand wie beim Halbfinale über die Bühne gehen. Nach Köln wird die Chorgemeinschaft von Fans begleitet. Allerdings wurden jedem der zehn Halbfinalisten nur 20 Karten zugeteilt. „Das sind natürlich sehr wenig“, teilt Alex Paust mit, „wenige Fans haben noch Karten ergattern können“.

Entschieden wird das Halbfinale über Klasse, mit der das Publikum und die eine Final-Wildcard vergebende Jury überzeugt werden muss. Entscheidend sein wird aber vor allem das Telefon-Voting der Zuschauer. „Der Chor wird sicher alle Möglichkeiten, die er hat, einsetzen, um seine Fans zu mobilisieren“, kündigen die Sänger an. Soziale Netzwerke, Aufrufe an befreundete Chöre und Vereine und öffentliche Aufrufe in den lokalen Medien. „Wir wollen bewegen, was möglich ist“, so Alex Paust.

 Bericht vom 04.12.2018