Spontan für Königsschuss bereit
Nach Schießpause holt Eduard Gredel in Voßwinkel den Vogel von der Stange. Neuer König regiert das Schützenvolk zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth
Die St.-Johannes-Schützenbruderschaft Voßwinkel hat einen neuen Schützenkönig: Mit dem 116. Schuss holte Eduard Gredel den Schützenadler von der Stange. Sein Sohn Lucas (Vizekönig) unterstützte ihn beim Königsschuss. Als Königin Elisabeth Gredel auf ihren König zu lief, kullerten ihr Tränen über die Wangen.
Die Entscheidung auf den Schützenvogel zu schießen hatten beide erst 20 Minuten vor dem finalen Schuss getroffen. „Spontan ist einfach besser. Wir konnten doch nicht zulassen, dass es im Dorf der schlauen Füchse keine Nachfolger für Bernd und Imke gibt“, betont die 53-jährige Königin. Sie ist Malerin und Lackiererin im Verkauf bei Scheidt Raumgestaltung in Neheim. Ihr 57-jähriger König Gas-, Wasserinstallateur bei „Schlüter celsius 24 GmbH“. „Als ich gesehen habe, dass keiner auf den Vogel schießen wollte, habe ich mit meiner Familie gesprochen. Wie man sieht war es ein sehr positives Gespräch“, lacht der neue König.
Das Vogelschießen begann um 9.20 Uhr. Den ersten Schuss gab „Noch-König“ Bernd Hüffer ab und holte sich sofort den Apfel. Ein paar Schüsse später sicherte er sich sogar noch das Zepter. Um 9.35 Uhr war es dann mit dem Schießen vorbei. Es wollte keiner unter die Stange treten, um König zu werden. Carsten Janz konzentrierte sich bei seiner Moderation nun mehr auf die Ermittlung des Kinderschützenkönigs. Da schoss um 10.08 Uhr der zehnjährige Björn Voß die letzte Klappe des Kindervogels um. Seine Königin ist die neunjährige Heidi Brinkmann. Beide gehen auf die Voßwinkeler Urbanusschule. „Als ich den Vogel abgeschossen habe, bin ich sofort zu Heidi gelaufen und gefragt, ob sie meine Königin werden will“, freut sich Björn.
Neues Monarchen-Dreieck
Die Spontanität beim großen neuen Königspaar begeisterte um 10.25 Uhr die knapp 1000 Zuschauer des Vogelschießens auf dem Höppenkopp. Es bildete sich eine sehr lange Schlange von Gratulanten, darunter Arnsbergs stellvertretender Bürgermeister Peter Blume. Während der rund 30-minütigen Schießpause blieb Schützenoberst Matthias Winkler sehr gelassen: „Wenn kein Anwärter auf den Vogel geschossen hätte, dann wären wir ohne König zurück zur Schützenhalle marschiert. Man muss mal Mut für ein Exempel haben. Wir bieten dem Königspaar viel Unterstützung und haben so viele Mitglieder. Das, was wir machen, macht kaum eine andere Bruderschaft in der Region.“ Als erste bot „Alt-Monarchin“ Imke Hüffer ihre Hilfe an: „Eduard und Elisabeth sind unsere Nachbarn und der neue Kinderkönig Björn wohnt hinter uns. Da hilft man sich doch im Monarchen-Dreieck.“
Hallen-Renovierung ist nächstes Projekt
Nach dem Schützenfest in Voßwinkel ist vor dem Schützenfest: Die 745 Mitglieder starke Bruderschaft will die Schützenhalle weiter renovieren. Auf dem Plan stehen die Toiletten im vorderen Bereich der Halle und die so genannte „Bezahltheke“ im hinteren Teil, am Kopfende der Halle soll modernisiert werden. 2017 wurde in der kleinen Halle die „Hopfenbar“ neu gestaltet.
Bericht vom 19. Juni 2018