Neben Erfolgen auch offene Fragen - Neujahrsempfang 2018
Voßwinkeler blicken auf 2017 zurück: Bürger gewinnen auf Stadt-Ebene im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, der Kampf für Tempo 30 geht weiter
Zum Neujahrsempfang im „Dorf der schlauen Füchse“ begrüßte Vorsitzender Michael Rademacher vom ausrichtenden „Arbeitskreis Dorfgeschichte Voßwinkel“ mehr als 70 Vertreter der örtlichen Vereine und Institutionen im Pfarrheim St. Urbanus, darunter auch die stellvertretende Bürgermeisterin Rosemarie Goldner, Pfarrer Stephan Jung, den neuen 1. Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft Voßwinkel (ehemals Vereinsring), Wilhelm Hertin, und die heimischen Ratsvertreter.
Der 1994 gegründete „Arbeitskreis Dorfgeschichte Voßwinkel“, seit 1996 offizieller Verein mit Satzung etc., habe zur Zeit mehr als 200 Mitglieder bzw. Abonnenten der „Voßwinkeler Rückblicke“, die der Arbeitskreis zweimal jährlich herausgebe. Vor 300 Jahren habe Voßwinkel 240 Einwohner gehabt, vor 200 Jahren 518 und derzeit 2402 - Tendenz: rückläufig. Und: Vor 15 Jahren, anno 2003, fand der erste Neujahrsempfang in Voßwinkel statt, so Michael Rademacher in seinem historischen Rückblick.
Er dankte allen Voßwinkelern für den großen Zusammenhalt im Dorf, richtete aber auch den Blick auf das Bedrohliche und Bedrückende in der Welt und erinnerte an die vielen Terroropfer weltweit. Mit einem stillen Gedenken wurde auch der 20 verstorbenen Voßwinkelern des vergangenen Jahres ehrend gedacht. Bedrückendes in Voßwinkel? - Dazu zähle sicherlich der Aufreger der geplanten „Ansiedlung“ eines Hühnerhofes am Bellingser Weg. Mit ihrem nachbarschaftlichen Recht hätten sich 2017 viele Voßwinkeler des Stakelbergs gegen diesen Hof gewehrt. Ausgestanden sei der Konflikt aber noch nicht.
Zu den Unsicherheiten im Ort zähle sicher der Kampf der Dorfgemeinschaft und der Kommunalpolitik um die Wiedereinführung der 30km/h-Geschwindigkeitsbegrenzung in der Ortsmitte, wofür auch eine kleine Demo Aufmerksamkeit erregt habe - bisher allerdings ohne Erfolg.
Rademacher erinnerte auch an den Führungswechsel in der Dorfgemeinschaft Voßwinkel: „Wilhelm Hertin wurde Nachfolger von Petra Senske, die die Gemeinschaft sieben Jahre geleitet hat. Der ZRF Voßwinkel habe seinen 50. und der MGV Cäcilia seinen 125. Geburtstag feiern können. Und: „Wir wurden Stadtmeister beim Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft, haben beim Kreiswettbewerb einen Ehrenpreis bekommen“, so Rademacher.
Das Hilfswerk „Fuchs zu Fuchs“ sei gegründet worden, die Waldakademie wurde „Regionalzentrum für Bildung und nachhaltige Entwicklung“, und Eike Bansen habe als Torwart drei Spiele in der Fußball-Nationalmannschaft U19 und ein Spiel in der U20 gemacht. Fazit: „Ganz viel Erfreuliches, das unser Dorf für die Zukunft voran bringt. An der Gestaltung unseres Dorfes können wir noch feilen. Gemeinsam schaffen wir das“, so Michael Rademacher.
Rückläufige Einwohnerzahl
Auch Wilhelm Hertin nutzte die Gelegenheit zum Rück- und Ausblick. Er dankte allen, die sich in den Vereinen etc. ehrenamtlich engagieren. In diesem Jahr wird der TuS Voßwinkel 100 Jahre alt. Was den Einwohnerrückgang um fünf Prozent betreffe, „da müssen wir aktiver werden“, so Hertin. Bei dieser Formulierung konnten sich einige Gäste allerdings ein Schmunzeln oder Lachen nicht verkneifen. In ihrem Grußwort sagte Rosemarie Goldner: „Ich bin offiziell das letzte Mal bei Euch. Seit 30 Jahren bin ich mit den Menschen in der Stadt Arnsberg eng verbunden. Besonders in Voßwinkel habe ich mich immer heimisch gefühlt und komme gerne wieder nach hier.“ Sie wünschte allen alles erdenklich Gute für die Zukunft.
Engagement für Innenrenovierung des Pfarrheims
Michael Filthaut von der Urbanusgemeinde dankte allen, die sich in den vergangenen Monaten für die Innenrenovierung des Pfarrheims eingesetzt haben, das 1992 eingeweiht wurde und seit 25 Jahren für Veranstaltungen der Kirchengemeinde und Vereine etc. zur Verfügung steht.
Nach der Renovierung habe die Kirchengemeinde heimischen Künstlern angeboten, ihre Werke im Pfarrheim auszustellen. Dieser Einladung seien jetzt Birgit Kerstin aus Voßwinkel und Marlies Hagedorn, geborene Hertin, in Niederense wohnhaft, gefolgt. Man kann sich die Werke auch während der Pfarrbürozeiten, donnerstags von 16 bis 18 Uhr, und während der Öffnungszeiten der Bücherei, sonntags von 10.30 bis 11.30 Uhr, ansehen
Bericht vom 9. Januar 2018