„So vie­le Spen­den wie nie zu­vor“

Csil­la von Boe­sel­ager-Stif­tung sen­det von Voß­win­kel aus Hilfs­trans­por­te nach Ser­bi­en, Ru­mä­ni­en und Un­garn.

Auch vier mo­der­ne Voll­pfle­ge­bet­ten sind da­bei. Un­ter­wegs im Diens­te des Weih­nachts­man­nes: Die Csil­la von Boe­sel­ager-Stif­tung sen­det von Voß­win­kel aus Hilfs­trans­por­te nach Ser­bi­en, Ru­mä­ni­en und Un­garn. Mit da­bei sind vier mo­der­ne Voll­pfle­ge­bet­ten, 40 Stüh­le und 550 Weih­nachts­päck­chen.

Die Spen­den wer­den di­rekt zu den Be­dürf­ti­gen ge­bracht und kom­men aus Voß­win­kel, Berg­heim und Ne­heim. „Ich bin wirk­lich über­wäl­tigt. Und ich bin euch sehr, sehr dank­bar!“, ruft Dr. Er­ze­beth Ale­ma­ny (80) den Jun­gen und Mäd­chen der St. Ur­ba­nus­schu­le noch hin­ter­her. 550 meist lie­be­voll de­ko­rier­te Schuh­kar­tons hat­ten die Kin­der nach dem Got­tes­dienst zu dem be­reits war­ten­den Lkw ge­bracht.

Die selbst aus No­va Czern­ja in Ser­bi­en stam­men­de Ärz­tin Dr. Ale­ma­ny leg­te tüch­tig mit Hand an, als es dar­um ging, die­se und an­de­re Spen­den si­cher auf dem Las­ter zu ver­stau­en. Denn die Fahrt über knapp 1800 Ki­lo­me­ter ha­be es durch­aus in sich, er­klärt sie den Kin­dern. „Kei­ne Spen­de soll un­ter­wegs ver­lo­ren ge­hen, nichts soll ka­putt ge­hen, al­les wird ge­braucht“, so Dr. Ale­ma­ny. Zum sieb­ten Mal hat­te die in Voß­win­kel be­hei­ma­te­te Csil­la von Boe­sel­ager-Stif­tung da­zu auf­ge­ru­fen, Schuh­kar­tons mit Spen­den zu pa­cken. „Es ist ganz toll, wie vie­le Fa­mi­li­en die Ak­ti­on auch in die­sem Jahr wie­der un­ter­stützt ha­ben“, so Il­dikó von Ket­te­ler-Boe­sel­ager. Denn so vie­le Schuh­kar­tons und Spen­den ha­be es noch nie ge­ge­ben. Die Ar­chi­tek­tin ist die Toch­ter der im Jahr 1994 ver­stor­be­nen ­Csilla von Boe­sel­ager und heu­te zwei­te Vor­sit­zen­de der Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on. „Ne­ben zahl­rei­chen Spen­den aus Voß­win­kel wa­ren wir ziem­lich be­ein­druckt von dem, was der Kin­der­gar­ten Son­nen­hof (Berg­heim) auf die Bei­ne ge­stellt hat.

Kfd Ne­heim spen­det 344 Eu­ro
Und die kfd aus Ne­heim hat sich mit 373 Päck­chen in die­sem Jahr nicht nur selbst über­trof­fen, son­dern mit ei­ner Geld­spen­de von 344,05 Eu­ro auch ei­nen we­sent­li­chen Teil der Trans­port­kos­ten ­finanziert“, so die fünf­fa­che ­Mutter. Über ei­ne Spen­de wer­den sich die Be­dürf­ti­gen auf dem Bal­kan ganz be­son­ders freu­en, weiß Dr. Ale­ma­ny aus ih­rer 30 jäh­ri­gen eh­ren­amt­li­chen Tä­tig­keit für die Csil­la von Boe­sel­ager-Stif­tung zu ­berichten: Der Last­wa­gen trans­por­tiert näm­lich auch 130 Kar­tons, je­der ein­zel­ne von ih­nen rand­voll ge­füllt mit neu­wer­ti­gen Win­ter­schu­hen und Stie­feln.

Das Ar­men­haus Eu­ro­pas
Be­stimmt sind sie für ei­ne Ein­rich­tung im Ba­nat (Ser­bi­en). Denn in die­sem „Ar­men­haus Eu­ro­pas“ sei die Not am größ­ten, ver­rät Dr. ­Alemany.

Gründerin Csilla von Boeselager trug zur Öffnung des „Eisernen Vorhanges“ bei
In Budapest geboren, nach Venezuela geflohen, gründete Csilla von Fényes 1973 mit Dr. Wolfhard von Boeselager in Deutschland eine Familie mit zwei Töchtern und einem Pflegesohn. Als im Sommer 1989 der Strom der DDR-Flüchtlinge über Budapest hereinbrach, ergriff Csilla spontan die Initiative: Unter ihrer Leitung und in Kooperation mit Msgr. Imre Kozma bauten deutsche und ungarische Malteser Zeltlager für über 30 000 Flüchtlinge auf. Gleichzeitig informierte und beruhigte Csilla täglich die Weltpresse, führte Gespräche hinter den Kulissen und trug so wesentlich zur friedlichen Öffnung des „Eisernen Vorhanges“ bei.

Csilla wurde in ganz Europa bekannt. Mehrere Staaten, NGOs, Kirchen und die EU ehrten sie mit Preisen, z.B. dem Europäischen Preis für Menschenrechte und dem Bundesverdienstkreuz am Bande.

Bericht vom 18. Dezember 2017