Voßwinkel gewinnt Dorfwettbewerb
Im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ siegt Voßwinkel. Holzen erreicht den zweiten Platz, Bruchhausen belegt den dritten Rang.
Voßwinkel hat den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf der Ebene der Stadt Arnsberg gewonnen. Den 2. Platz belegte Holzen, auf den dritten Rang kam Bruchhausen. Die Jury unter der Leitung des städtischen Planungschefs Thomas Vielhaber hatte am Mittwochabend keine leichte Entscheidung zu treffen, denn bei der Bereisung der drei Dörfer zeigte sich jeder Wettbewerbsteilnehmer natürlich von seiner besonders engagierten Seite für das künftige Wohlergehen des Dorfes.
Es geht um Zukunftsperspektiven
Während in früheren Jahren, als der Wettbewerb noch „Unser Dorf soll schöner werden“ hieß, es insbesondere ums äußere, gepflegte Erscheinungsbild des Wettbewerbsdorfs ging, liegt in der neuen Wettbewerbskonzeption der Fokus auf Zukunftsperspektiven. Das Motto „Unser Dorf hat Zukunft“ wollten alle drei teilnehmenden Dörfer in ihrem Ort möglichst gut erfüllt sehen.
Konzeptionelle Dorfentwicklungsplanung
Es ging um die Ausprägungen im sozialen und kulturellen Leben, konzeptionelle Dorfentwicklungsplanung unter Einbeziehung der Einwohner, wirtschaftliche Fortentwicklung, infrastrukturelle Weiterentwicklung (Straßen, Radwege, ÖPNV) und nicht zuletzt die Einbindung der Jugend, was ja auch schon in einer bereits stattgefundenen Dorfjugendkonferenz in Bruchhausen zum Tragen kam und in Holzen für eine zum Ende dieses Jahres geplante Dorfjugendkonferenz zum Tragen kommen soll. In Voßwinkel wurde nach dem Ortsjubiläum die „Dorfgemeinschaft Voßwinkel“ als Gremium ins Leben gerufen, in dem auch junge Leute für ihre Altersgruppe ihre Anliegen einbringen.
Einstimmiges Urteil der Jury
Thomas Vielhaber berichtete , dass die Jury einstimmig Voßwinkel den 1. Preis zuerkannt habe. Laudatorin Marietheres Schennen würdigte beim Siegerdorf besonders die „intensiv vorbereitete Dorfkonferenz“, die Aktivitäten bis 2030 definiert habe. Der Arbeitskreis Natur, Umwelt, Klimaschutz habe mit Maßnahmen wie Streuobstwiese und Babywald lobenswerte Akzente gesetzt. Die Jury würdigte auch die zwar nicht anfangs, aber heute vorhandene breite Akzeptanz des Gewerbegebiets Gut Nierhof in der Bevölkerung. Für Aktionen wie Vereinsmesse und „Mitfahrerbank“ hatte Voßwinkel auch Pluspunkte gesammelt.
Bürgerstiftung stellt Preisgelder zur Verfügung
Die Bürgerstiftung Arnsberg stellte für den 1. Platz ein Preisgeld von 300 Euro, für den 2. Platz 250 Euro und für den 3. Platz 200 Euro zur Verfügung. Zwei weitere Laudatoren würdigten zwar auch das Engagement in Holzen und Bruchhausen, was aber im Endeffekt für einen Sieg nicht ausreichte. Die drei teilnehmenden Dörfer hatten bei der Jury-Bereisung jeweils etwas mehr als eine Stunde Zeit, an einigen Stationen im Ort die Zukunftsausrichtung des Dorfs aufzuzeigen.
Das Gefühl "Wir im Dorf" schweißt zusammen
Bürger aus Holzen, Bruchhausen und Voßwinkel zeigen Wettbewerbs-Jury örtliche Besonderheiten
Bei der Stadtteil-Bereisung der Jury im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hatten die Dörfer Bruchhausen, Holzen und Voßwinkel Gelegenheit ihre Vorzüge herauszustellen. Der Holzener Bezirksausschussvorsitzende Theo-Josef Nagel betont: „Zu den Besonderheiten unseres Dorfes gehören die stadtweit höchste Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe (14 Vollerwerbsund sechs Nebenerwerbsbetriebe), der hohe Freizeitwert im Grünen (in Holzen sind insgesamt 200 Reitpferde untergestellt), die besondere Gastlichkeit (z. B. ein Bauernhofcafé in Dreisborn), natur- und umweltfreundliches Arbeiten von Bürgern und das besonders stark ausgeprägte ehrenamtliche Engagement im ländlichen Raum, wo man sich gut untereinander kennt und zusammen anpackt, wenn es nötig ist.“ Nagel nannte als Beispiel die Schaffung neuer Räumlichkeiten in der Holzener Schützenhalle. Der „Lüerpunkt“ habe sich zu einem guten Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt, so dass dieser auch gern der Jury gezeigt worden sei. „Die Rahmendaten für Holzens Zukunft stimmen“, so Nagel weiter und verwies auf derzeit 83 Kinder in der Hol-zener Grundschule und 54 Kinder im Holzener Kindergarten Bieberburg.
Der Bruchhausener Bezirksausschussvorsitzende Ewald Hille zeigte der Jury insbesondere den neu geschaffenen Kunstrasenplatz und die in Sanierung befindliche Rodentelgenkapelle. Er erinnerte an die im November 2016 gehaltene Dorfjugendkonferenz, die zur Schaffung eines Dorfjugend- Außentreffs am Radweg nahe der Herbremebrücke führen werde sowie zahlreiche Initiativen von Bürgern und Vereinen. Hille nannte den Bruchhausener Computertreff, das Win-Win-Projekt des Musikvereins Bruchhausen mit der örtlichen Grundschule und nicht zuletzt den allgemeinen Zusammenhalt im Dorf. „Bruchhausener halten zusammen, kaufen vor Ort ein, besuchen die örtliche Gastronomie und können vor Ort auch in Industrie- und Handwerksbetrieben arbeiten“, so Hille.
Der Voßwinkeler Bezirksausschussvorsitzende Andreas Sedlaczek hob besonders das bei der 825- Jahr-Feier im Jahr 2012 sehr stark deutlich gewordene Zusammengehörigkeitsgefühl der Voßwinkeler hervor. Auf dieser Basis könne man viel für Voßwinkel erreichen, so Sedlaczek. Er verwies auch auf Voßwinkels gute Infrastruktur mit vor Ort vorhandenen Geschäften und der guten Perspektive wirtschaftlicher Weiterentwicklung mit Blick aufs weiter wachsende Gewerbegebiet Gut Nierhof. Mit Kindergarten und Schule vor Ort, Wohnungsbaumöglichkeiten für junge Familien und dem hohen Freizeitwert sei Voßwinkel für die Zukunft gut aufgestellt.
Der Sieger des Stadtwettbewerbs hat sich für den Wettbewerb auf HSK-Ebene vom 4. bis 8. September 2017 qualifiziert. Die beiden erfolgreichsten Teilnehmer des Kreiswettbewerbs können am Landeswettbewerb 2018 und, wenn sie wieder erfolgreich sind, am Bundeswettbewerb 2019 teilnehmen. Der Wettbewerb soll die vielfältigen Funktionen der Dörfer aufzeigen und vorbildliche Leistungen herausstellen.
Bericht vom 21.06. 2017