Das Landleben mit viel Witz und Ironie aufs Korn genommen
Martin F. Risse alias „The Voice of Schnöttentrop“ begeistert Publikum in voll besetzter Voßwinkeler Schützenhalle
Voll das Leben - so könnte man den Auftritt des Kabarettisten Martin F. Risse überschreiben, der als „The Voice of Schnöttentrop“ das Sauerländer Landleben aufs Korn nahm und mit viel Wort-Witz, Ironie und satirischer Übertreibung das Publikum in der voll besetzten Voßwinkeler Schützenhalle immer wieder zum Lachen brachte.
Der Döneken-Erzähler aus dem Lokal „Gülle-Stübchen“ des imaginären Schnöttentrop erntete viel Applaus wie auch seine gesangsstarken Mitbewohner aus dem Schnöttentroper Dorfgasthof, die sich zwischendurch von den Biertischen auf der Bühne erhoben und in humorvollen Liedern die Storys des Schnöttentroper Dorfchronisten weitererzählten.
So war der Kabarettabend, den der Männerchor Cäcilia Voßwinkel veranstaltet hatte, nicht nur ein absolut amüsantes Soloprogramm des Kabarettisten Martin F. Risse, sondern zwischendurch auch eine sehr unterhaltsame Demonstration modernen Männerchorgesangs.
Denn abseits ausgetretener traditioneller Gesangspfade kann man auch Besucher, die ansonsten weniger Chorgesang hören, durch lustige Liedtexte und komödiantisches Auftreten der Chorsänger begeistern. Die neun Sänger des Chors „Sing man tau“ plus Dirigent Stefan Risse schafften dies vorzüglich.
Solokabarettist Martin F. Risse glänzte mit vielen Pointen. Zum Kulturgut Bier meinte der Schnöttentroper Geschichtenerzähler: „Eine Kiste Bier für zwei Mann hat nur dann Sinn, wenn einer nicht mittrinkt.“ Bauernschläue spiegelte sich im Döneken „Neues aus dem Beichtstuhl“ (im Beichtstuhl war ein Funksender versteckt). „The Voice of Schnöttentrop“ gab den Dialog zwischen Sünder und Pastor wieder. Sünder: Ich habe ein Portmonee gestohlen. Willst du es haben? Pastor (entrüstet): Nein! Du musst es zurückgeben! Sünder: Der will es aber nicht haben! Pastor: Dann kannst du es behalten!
Nach diesen kleineren Gags drehte der Döneken-Erzähler aber richtig auf und seine Phantasie versprühte bunte Welten im Land der tausend Berge. Der Schnöttentroper erzählte die abenteuerliche Reise des Schweins Lambert zum Missionar in Brasilien; weiter ging’s mit der Beschreibung des Hubertustages, an dem die Schnöttentroper die Gewehre in die Hand nehmen, frei nach dem Motto: „Ho-Ho-Horrido! Dem Hasen wird der Marsch geblasen.“ Und zum Schluss gibt’s noch die Aufführung „Der fliegende Holländer“ am Dorf-Löschteich, zu der auch Holländer mit ihren Wohnwagen kommen. Kurzum: Das war Sauerland in 120 Minuten - menschlich
Bericht vom 25.10.2016