Anhaltende Ovationen für Orchester
150 Gäste erleben im Wildwald Voßwinkel ein Klassik-Konzert der anderen Art
Mit „Barbecue, Beer und Beethoven“ wagte sich die Verwaltung des Wildwaldes Voßwinkel an ein neuartiges Konzept und hatte vollen Erfolg. Knapp über 150 Besucher kamen in den Wildwald zu „Best of Beethoven“. In zwangloser Atmosphäre hörten Klassik-Neulinge und alte Hasen Beethovens bekannteste Werke. Sie wurden gespielt von der „Musiklandschaft-Westfalen-Philharmonie“, dirigiert von Martin Panteleev. Er moderierte auch für den Klassik-Laien das Konzert. Kein Klassik-Laie ist Konzertbesucher Jochen Franke aus Amecke, mit dem unsere Zeitung sprach.
Jochen Franke hörte sich das Open-Air-Klassik-Konzert mit seiner Frau Anne an. „Das war wirklich gut. Die 42 Musiker und Musikerinnen haben super gespielt. Es war schon etwas Besonderes“, schwärmt Franke. Er kann dieses Urteil abgeben, da er in großen ähnlichen Konzerten in Berlin und München war.
Besonders lobte Beethoven-Fan Franke den ungarischen Violinen-Solisten Jozsef Lendvai. Er spielte das Violinkonzert mit dem Orchester (D-Dur). Es hat drei Sätze – Allegro ma non troppo, Larghetto – attacca und dem Rondo. Maestro Lendvai überzeugte nicht nur mit seinem Violinenspiel, sondern auch mit dem „Pizzicato“. Eine Spielweise auf Streichinstrumenten, bei der die Saiten mit den Fingern gezupft werden. Lendvai benutzte dabei die linke Hand und nicht die rechte bogenführende Hand. „Das war sehr gut“, so Franke. Die Zuhörer standen, applaudierten und riefen „Bravo“.
Zu Beginn spielte das Orchester die „Ouvertüre zu Egmont“. Ein Trauerspiel von Johann Wolfgang von Goethe, zu dem Ludwig van Beethoven die Schauspielmusik geschrieben hatte. In der Pause hatten die Besucher die Möglichkeit, sich mit Speisen vom Grill und Getränken zu versorgen. „Es ist so ungezwungen. Eine ganz andere Atmosphäre als in einem Konzertsaal. Ziemlich unkompliziert und gemütlich“, meint Anne Franke.
Im zweiten Teil des Konzertes hörte man die einzige Oper von Beethoven „Fidelio“. Es war die kurze Fidelio-Ouvertüre. Es folgte die 8. Symphonie mit dem 2. Satz, die 7. mit dem 3. Satz und eines der berühmtesten Werken von Beethoven, die Schicksalssymphonie mit dem 1. Satz „allegro con brio“. Nach den stehenden Ovationen des Publikums gab das Orchester eine Zugabe, mit dem 3. Satz der 5. „Was es sonst in Großstädten gibt, hatten wir heute im Wildwald in unserer Region“, lobt Jochen Franke die Veranstaltung.
Klassische Musik als regelmäßiges Event im Wildwald
Claus Greve, Rentmeister der Höllinghofener Betriebe, hatte das Konzert des Orchesters zusammen mit Dirk Klapsing, Intendant von „musik:landschaft westfalen“ organisiert.
Das Orchester hatte einen freien Termin und Klapsing suchte eine ausgefallene Lokation für das Konzert-Erlebnis.
„Wir wollen versuchen solche Konzerte fest in unserem Terminkalender einzuplanen. Das soll eine weitere Bereicherung unseres facettenreichen Programms werden“, betont Lars Schmidt, Geschäftsführer des Wildwalds Voßwinkel.
Bericht vom 16.08.2016