Waldakademie Voßwinkel setzt ganz auf die Neugier
Neues Konzept im Bereich der Waldpädagogik will die Alleinstellungsmerkmale im Wildwald mehr als bisher herausarbeiten.
Der Wildwald Voßwinkel in seiner ganzen Pracht.
Kinder und Erwachsene sollen im Wildwald Voßwinkel öfter selbst darüber entscheiden, auf welche Weise sie etwas über den Wald erfahren. So wenigstens stellen es sich die Waldlehrerinnen und Waldlehrer der Waldakademie Voßwinkel vor. Oberforstmeister Lars Schmidt und Betriebsleiterin Annelie Noack stellten gestern das neue Jahresprogramm 2016 vor.
Neue Wege wollen die Waldakademie Voßwinkel und der Wildwald ab Januar im Bereich der Waldpädagogik gehen. Denn es soll in Zukunft nicht mehr nur darum gehen, den fast 100 000 Besuchern des Wildwalds nach festgelegten Richtlinien Kenntnisse über den Lüerwald zu vermitteln.
„Natürlich bleibt es dabei, dass definierte Lernziele erreicht werden sollen. Anders wird nur der Weg“, erklärt Lars Schmidt. Der studierte Forstmann übernimmt ab 1. Januar die Geschäftsführung des Wildwalds und soll gleich als erstes das neue Konzept umsetzen. „Wir sehen unsere Aufgabe vor allen Dingen darin, unsere Gäste neugierig zu machen, ihre Blicke zu lenken und die sich dann von selbst ergebenden Fragen möglichst gut zu beantworten“, so der bekennende „Waldfan“ Schmidt.
Sechs Monate am Konzept getüftelt
Sechs Monate haben die Waldlehrerinnen und Waldlehrer, Förster und Heger an dem neuen Konzept getüftelt. „Wir sind selbst ganz gespannt auf die Ergebnisse und versprechen uns natürlich eine weitere Verbesserung unserer Angebote“, sagt auch Betriebsleiterin Anneli Noack.
Doch es gibt noch einen anderen Grund für die Modernisierung der Waldpädagogik im Wildwald. Denn an vielen Orten wird heute mehr oder weniger gute Wald- und Naturpädagogik angeboten – zu oft zu unrentablen Konditionen, findet Franziskus von Ketteler. Das führe zu unfairem Wettbewerb. „Die Billigen machen den Guten das Leben schwer“, so von Ketteler weiter. „Wir wollten uns deshalb wieder mehr auf unsere Alleinstellungsmerkmale besinnen und den Menschen das bieten, was es eben nur hier im Lüerwald gibt“, so Ketteler.
Und das ist seiner Meinung nach die Kombination aus einerseits einem der schönsten Wirtschaftswälder des Landes, andererseits die Authentizität eines modernen, behutsam und nachhaltig arbeitenden Forstbetriebs „ohne Silberwaldromantik“ und einem Ort in der Natur, an dem sich Freizeit für Erwachsene und Kinder wirklich sinnvoll gestalten lässt.
„Nichts lag deshalb näher, als gerade diese drei Qualitäten im neuen Jahresprogramm herauszuarbeiten und sie zu einem pädagogischen Konzept zu verschmelzen“ findet von Ketteler.
Aber nicht alles wird erneuert: Denn die Klassiker (Vollmondwanderungen, Specht-Exkursionen, Survival-Kurse, Waldwissen aktuell, Kindergeburtstage, etc.) haben es auch wieder ins neue Jahresprogramm 2016 geschafft.
Die Angebote der Waldakademie kann man sich kostenfrei zuschicken lassen. Sie finden sich auch im Internet unter www.wildwald.de
Bericht vom 04.01.2016