Das erste Schützenfest in verantwortlicher Rolle
Voßwinkler Oberst Matthias Winkler und sein Kassierer Marc Hoffmann feiern besondere „Fest-Premiere“.
Wenn am morgigen Samstag um 17 Uhr die Kompanien der Schützenbruderschaft St. Johannes Voßwinkel auf dem Festplatz antreten, dann steht zum ersten Mal Matthias Winkler als neuer Oberst vor seinen Schützen. Seit drei Monaten ist der 42-jährige neuer Schützen-Chef in Voßwinkel. Er hat die Nachfolge von Karl Deimen angetreten.
„Ich habe mir schon lange vor der Amtsübernahme Gedanken über die neuen Aufgaben gemacht und dabei das Für und Wider gegenüber gestellt. Aber das Für hat vom Bauchgefühl gewonnen“, betont Winkler. Der gelernte Koch und heutige Mitinhaber einer Bäckerei lebt seit elf Jahren in Voßwinkel. „Ich bin kein Pohlbürger, aber man gehört sofort zur Dorfgemeinschaft und das ist schön in Voßwinkel“, so der Schützenoberst.
Als stellvertretender Geschäftsführer und 2. Kassierer bekam er Einblick in die Vorstandstätigkeiten. Er fühlt sich auch weiterhin als ein Zahnrad im gesamten Motor der Schützenbruderschaft. Einen Tag nach der Wahl war ihm eigentlich noch nicht so bewusst, dass er jetzt Oberst ist. „Am nächsten Tag haben wir die Halle aufgeräumt und ich habe die Toiletten geschruppt“, erinnert er sich. Warum auch nicht.
Mit ihm wurde Marc Hoffmann als neuer Kassierer in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Er kennt sich mit Zahlen aus.
Der 31-jährige gebürtige Bruchhausener ist Gewerbekundenberater bei der örtlichen Sparkasse. Seit zwölf Jahren wohnt der aus „Entenhausen“ stammende Schütze im „Dorf der schlauen Füchse“. „Die Füchsin hat den Erpel gefressen und nach Voßwinkel geholt“, lacht Winkler.
Er hat die Geschäfte von Norbert Schröder übernommen. „Wenn ich die ehrenamtliche Arbeit als Kassierer auf einen Tag umlege, kommt man schon auf eine Stunde pro Tag“, erklärt der Herr der Zahlen. Für Hoffman ist klar: Wenn man im Kassenwesen alles richtig machen will, muss man sich zuvor schlau über die Bestimmungen machen. Für sein erstes offizielles Schützenfest als verantwortlicher Kassierer ist er schon nervös, aber positiv angespannt.
Für die beiden Neuen ist klar, dass sie unter einem gewissen Zwang stehen: „Aber es ist ein sehr, sehr schöner Druck und gar nicht lästig. Man empfindet es nicht als Arbeit.“ Sie meinen, dass der Vorstand anders feiert, „denn wir sind Gastgeber und bekommen natürlich viel mehr mit vom Beginn bis zum Ende des Schützenfestes“.
Winkler weiß, dass er in „große Fußstapfen“ seines Vorgängers treten muss: „Man muss aber auch seinen eigenen Weg finden.“ Vor einem Jahr hat er noch gesagt, er beneide die Person nicht, die Karl Deimen folgen wird. Nun steht er selber an der Spitze der Schützenbruderschaft. „Man emanzipiert sich mit der Zeit“, hofft Winkler. Seine Eröffnungsrede hat schon geschrieben. Er hat darin seine „persönliche Note“ gesetzt. Winkler hat ein junges Team im geschäftsführenden Vorstand und will noch mehr junge Leute in Voßwinkel für die Arbeit im Schützenwesen begeistern. „Wir sind nicht altbacken. Der Reiz der jungen Leute ist, mit frischen Ideen etwas für die Gemeinschaft zu bewegen“, betonen die „Neuen“. Sie würden auch jetzt wieder sagen: „Ich nehme die Wahl an!“
Bericht vom 19. Juni 2015