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Aufgefrischte Landebahn
Auf privat getragenem Flugplatz Arnsberg/Menden wird saniert. Neue Asphaltdeckschicht für eine Fläche von vier Bundesliga-Fußballfelder aufgebracht. Öffentliche Mittel fließen
Der sanierte und ausgebaute Flugplatz Arnsberg/Menden bei Voßwinkel wird voraussichtlich zu Beginn der Woche wieder für den Geschäftsreiseverkehr freigegeben werden können. Auch öffentliche Mittel in Höhe von 520.000 Euro wurden nach Angaben der zuständigen Bezirksregierung Münster beim Ausbau des privat getragenen und betriebenen Verkehrsflugfeldes eingesetzt.
Ein spektakuläres Bild bot sich am Donnerstag. Da asphaltierte die Firma „Oevermann Verkehrswegebau“ binnen zirka acht Stunden die rund 26.500 Quadratmeter große Fläche der Start-und-Lande-Bahn mit einer neuen Deckschicht. Knapp hundert Sattelzüge mit Thermomulden lieferten dazu 2890 Tonnen 160 Grad Celsius heißen Asphalt an, den drei Straßenfertigungsmaschinen mit einer Breite von 13, sieben und sechs Metern auf den vorhandenen Untergrund aufbrachten. Zwanzig neun bis elf Tonnen schwere Glattmantelwalzen verdichteten anschließend die vier Zentimeter dicke Schicht und streuten die Oberfläche mit etwa 60 Tonnen Splitt ab, um den Restbitum zu binden und für eine bessere Griffigkeit der Reifen der startenden und landenden Flugzeuge auf der Piste zu sorgen. Um die zwei Beschicker für die drei Fertiger über den Einbauzeitraum gleichmäßig mit Material zu versorgen, belieferten Asphaltmischwerke aus Bottrop, Münster und Werl die Baustelle parallel.
Am Wochenende fanden noch Aufräum- und Markierungsarbeiten statt, so dass die Start-und-Lande-Bahn für den Geschäftsreiseluftverkehr voraussichtlich am Anfang der Woche wieder in Betrieb gehen kann, wenn Vertreter der Bezirksregierung Münster als Luftaufsichtsbehörde den „Runway“ am nördlichen Rande des Sauerlandes am Montagmorgen wieder für Flugzeuge freigegeben haben. In einigen Wochen werden die letzten Spuren der großen Baufahrzeuge durch eine Anspritzbegrünung mittels Nassansaat dann wieder ganz verschwunden sein.
Insgesamt wurden rund 12.500 Tonnen Material sowie mehrere Kilometer Kabel und Drainage verbaut. Damit wurde die Start-und-Lande-Bahn nicht nur um fünf Meter verbreitert, um die neuen europäischen Sicherheitsvorschriften zu entsprechen, sondern auch die in die Jahre gekommene Asphalt-Deckschicht der rund 920 Meter langen Piste insgesamt erneuert. Insgesamt umfasst die Fläche des „Runways“ am Rande des Sauerlandes die Fläche von knapp vier Bundesliga-Fußballfeldern (26.250 Quadratmeter). „Mit allen begleitenden Maßnahmen investieren wir mehr als 1,25 Millionen Euro“, so Stefan Neuhaus als Geschäftsführer der Flugplatzbetreibergesellschaft.
Der Flugplatz Arnsberg-Menden stellt einen überregional bedeutsamen Verkehrslandeplatz für den Geschäftsreiseluftverkehr dar. Davon profitieren Geschäftsreisende unterschiedlichster Art im Hochsauerlandkreis ebenso wie in den Nachbarkreisen Soest und Unna sowie im Märkischen Kreis. Denn der Anteil der Flugbewegungen der Düsenjets von OBO Bettermann am Gesamtvolumen beläuft sich dabei auf unter drei Prozent. Außerdem dient der Flugplatz im Zusammenhang mit Rettungs- und Ambulanzflügen der öffentlichen Sicherheit und bietet private Hobbypiloten ein sehr attraktives Umfeld für Rundflüge und Zwischenlandungen im Sauerland.
Kritik von Anwohnern
„Der Flugplatz spart dem Steuerzahler viel Geld, weil der private Betreiber des öffentlich zugänglichen Verkehrslandeplatzes am nördlichen Rande des Sauerlandes einen Großteil der Investitionen für die Ertüchtigung der Start-und-Lande-Bahn aus eigener Tasche bezahlt“, erklärte Pressesprecher Ulrich Tückmantel von der Bezirksregierung Münster als zuständiger Luftaufsichtsbehörde. Deshalb fördere die Öffentliche Hand auch anteilig bestimmte Investitionen in die wichtige Infrastruktur-Einrichtung des Luftverkehrs, die der Aufrechterhaltung des Betriebs und der Sicherheit des Flugplatzes dienen. Die laufenden Betriebskosten von mehreren Hunderttausend Euro pro Jahr trage hingegen die Betreibergesellschaft alleine, betonte Neuhaus. Dies sei ein wesentlicher Unterschied des Flugplatzes Arnsberg-Menden als öffentlichen Verkehrslandeplatzes in privater Trägerschaft im Vergleich zu kommunalen und staatlichen Flugplätzen, die den Steuerzahler häufig Jahr für Jahr wiederkehrend Millionen kosten würden.
Hintergrund dieser Erklärung ist auch aufgekommene Kritik, die vor allem aus dem Raum Wickede und Echthausen von Anwohnern der Einflugschneise geäußert wird. dass mit Steuermitteln die Flugbewegung gefördert werde, unter denen Anwohner zu leiden hätten.