Demografische Entwicklung Voßwinkel
Die Veränderung in der Altersstruktur der Bevölkerung wird als demografischer Wandel bezeichnet. Die Entwicklung wird beeinflusst von:
- Geburtenrate
- Lebenserwartung
- Zu- und Abwanderungen
Die Entwicklung der Einwohnerzahl ergibt sich also aus der Summe des Wanderungssaldos und des Sterbe-oder Geburtenüberschusses.
Die allgemeine Entwicklung kann auf Grund der statistischen Zahlen schon ziemlich genau vorausberechnet werden. Nicht nur auf der Ebene des Bundesgebietes, sondern auch konkret auf kleinere Einheiten wie die Kreise, Städte oder auch Dörfer.
Nicht alle Gebiete sind von der Entwicklung gleichermaßen betroffen. Inwieweit ein Bereich mehr oder weniger unter den Auswirkungen zu leiden hat, ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Auswirkungen
Schon heute zeigen Berechnungen, dass der Hochsauerlandkreis bis 2030 gegenüber 2008 gut 35.000 Einwohner verlieren wird. Das sind mehr als in Meschede oder Sundern heute jeweils leben. Gleichzeitig wird sich die Altersstruktur weiter verschieben: Bei Kindern und Jugendlichen wird ein Verlust von 34 % und bei den Erwerbstätigen ein Verlust von 20 % erwartet. Bei den über 65-jährigen sieht die Prognose eine Zunahme von 27 % vor!
Nach den Hochrechnungen wird die Stadt Arnsberg bis zum Jahr 2030 gegenüber 2009 etwa 9.500 Einwohnern verlieren, nachdem schon in den Jahren zuvor Verluste hingenommen werden mussten: von 1996 bis 2013 circa 5.000 Einwohnern weniger.
Voßwinkel 2015
Während die Gesamtstadt heute weniger Einwohner hat als vor 25 Jahren, sieht das in Voßwinkel noch anders aus. Die Einwohnerzahl ist von 1990 (2.269) bis 2000 (2.542) angestiegen. Seitdem erfolgt jedoch ein zwar langsamer, aber zunehmender Abwärtstrend. Gab es in den zehn Jahren von 2000 bis 2010 noch einen Einwohnerverlust von etwa 50 zu verkraften, erfolgte ein Verlust in dieser Größenordnung nun schon in den vier Jahren von 2010 bis 2014.
Nach aktuellem Stand (31.3.2015) hat Voßwinkel 2.432 Einwohner. Damit stehen wir in Voßwinkel im Vergleich zur Gesamtstadt sehr gut da. Die Entwicklung unseres Dorfes ist auch besser als die aller Ortsteile im Durchschnitt. Die derzeitige Entwicklung wird zur Zeit noch dadurch begünstigt, dass die Geburtenrate deutlich über der Sterberate liegt. Das bedeutet, dass die Verluste in erster Linie dadurch entstanden sind, dass Einwohner weggezogen sind.
Voßwinkel 2030
Wie wird sich unser Dorf weiterentwickeln? Gäbe es eine ähnliche Entwicklung wie in der Gesamtstadt, läge das Dorf im Jahr 2030 bei nur noch 2.200 Einwohnern.
Welche Folgen hat das für das Dorf?
Ein solcher Verlust an Einwohnern hat schon einen deutlichen Einfluss auf die Infrastruktur eines Ortes. Wenn man bedenkt, dass 300 Einwohner in ca. 100 Haushaltungen leben, gäbe es einen spürbaren Leer-Stand an Wohnungen. Weiterer Leer-Stand bei Geschäftslokalen und Auswirkungen auf die Struktur der Vereine sind zu bedenken.
Wie lange sind Kindergarten und Schule noch im Bestand gesichert?
Neben den Einwohnerverlusten wird die Veränderung der Altersstruktur eine große Rolle spielen. Da Voßwinkel nicht auf einer abgeschiedenen Insel liegt, müssen wir mit einer ähnlichen Entwicklung wie im Hochsauerlandkreis rechnen (siehe oben).
Dorfkonferenz
Was können wir tun? Oder: Können wir überhaupt etwas tun?
Fachleute sind sicher, dass sich der demografische Wandel nicht aufhalten oder umkehren lässt. Einfluss nehmen können wir nur auf die Rahmenbedingungen. Es gilt also, diese für Jung und Alt zu verbessern. Ziel muss es sein, Menschen im Dorf zu halten und neue Einwohner zu gewinnen.
Hier genau setzt die Dorfkonferenz an. Wir wollen uns zusammensetzen, um gemeinsam die Stärken und Schwächen unseres Dorfes herauszufinden. Wir wollen unsere Stärken besser herausstellen und nach Lösungsansätzen für notwendige Verbesserungen suchen.
Ein Ziel oder ein Leitbild sollten wir für unsere Dorfgemeinschaft festlegen.
Am Sonntag, den 14. Juni ist daher die Meinung aller Dorfbewohner gefragt. Denn wir möchten die Zukunft gemeinsam gestalten!
Arbeitskreis Demografie
Dorfgemeinschaft Voßwinkel
Quelle für die statistischen Werte: Thomas Vielhaber, Stadt Arnsberg